Schätzungen zufolge sind nur etwa 800.000 Wohnungen in Deutschland barrierefrei. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, die zu Hause versorgt werden, ist jedoch mit rund 2,3 Millionen fast dreimal so hoch. Eigentümer von Altbauten können mit staatlicher Förderung umbauen, Hausbauer sollten gleich fürs Alter mitplanen.
Ein altersgerechtes Haus zu bauen, erhöht die Kosten kaum, wie eine Studie zeigt: Barrierefreie Maßnahmen machen nur knapp 1,3 Prozent der Baukosten pro Quadratmeter aus. Bei einer 75-Quadratmeter-Wohnung kostet komplette Barrierefreiheit also nur 1.600 Euro mehr. Im Neubau ist Barrierefreiheit heute die Regel, während Altbauten diesen Standard oft noch nicht aufweisen. Diese Investition zahlt sich nicht erst im hohen Alter aus, denn Barrierefreiheit bedeutet auch für fitte Menschen mehr Komfort. Eine Rampe oder ein Aufzug hilft nicht nur Rollstuhlfahrern, sondern auch Eltern mit Kinderwagen. Von einem geräumigeren Bad profitieren alle.
Auch ein nachträglicher Umbau hin zu Barrierefreiheit lohnt sich und verhindert, dass ältere Bewohner mit 70 oder 80 ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen, um in eine geeignetere Wohnung umzuziehen. Wer barrierefrei umbaut, hat Anspruch auf zinsgünstige Förderung, ganz unabhängig vom Alter oder den gesundheitlichen Einschränkungen. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau kann man bis zu 50.000 Euro Kredit beantragen. Außerdem gibt es staatliche Zuschüsse von bis zu 6.250 Euro. Förderfähig sind zum Beispiel schwellenlose Eingänge, Handläufe an Treppen, bodengleiche Duschen, aber auch Rampen oder Treppenlifte.
Im Durchschnitt kostet eine Verringerung der Barrieren in einer Altbauwohnung knapp 20.000 Euro. Auch Mieter haben ein Anrecht auf einen altersgerechten Umbau – müssen allerdings das Einverständnis des Vermieters einholen, einen konkreten Bedarf haben und den Umbau selbst bezahlen. Wer eine Pflegestufe hat, erhält dafür bis zu 4.000 Euro Zuschuss von der Pflegekasse.